Die Arbeit von Viktoria und Steffen ist echtes Handwerk.
Auch wenn ihre feinen Prints im ersten Moment gar nicht so recht danach aussehen. Doch die beiden Designer – besser bekannt als Stellavie – machen sich die Hände beim Siebdruckverfahren ganz schön schmutzig. Und zwar leidenschaftlich gerne. Vorhang auf... die beiden sympathischen Hamburger haben uns ein wenig hinter die Kulissen ihrer kreativen Arbeit blicken lassen.
Stellavie in drei Worten?
Family. Friendships. Printmaking.
Woher nehmt ihr die Inspiration für eure Motive?
Wahrscheinlich sind es die Unterschiede und Gemeinsamkeiten, die wir mit anderen teilen. Letztlich sind es für uns immer die Menschen, die wir treffen und die Gespräche, die uns begleiten, die Orte, die wir besuchen. Die Summe der Erlebnisse und ihre Schlüsselmomente. Es gibt aber eigentlich nichts, dass uns nicht begeistern oder anregen kann, neue Ideen zu entwicklen:
Wir lieben Bücher, Museen, Musik, Spaziergänge, Freundschaften — aber auch, stundenlang Zeit auf Pinterest oder Netflix zu verdaddeln. Uns selbst nicht zu ernst nehmen, die Welt dafür umso mehr. Ideen und Inspirationen stecken überall.
Ein Bild zeigt einen Mond, der sich bei genauerer Betrachtung als Pfannkuchen entpuppt. Ganz ehrlich, wie kam euch diese Idee?
Not The Moon ist nur eine Hülle, eine Form — die Idee kam natürlich… beim Frühstück. Wir haben Pfannkuchen gebacken und haben uns darüber amüsiert, dass sie wie kleine Monde aussehen. Das hat uns dazu bewegt, darüber nachzudenken, wie wir die Dinge um uns herum wahrnehmen und dass es sich häufig lohnt, die Perspektive zu wechseln und mit frischem Blick zu gucken, statt die Dinge immer nur so zu sehen, wie wir sie selbst erwarten.
Ihr druckt noch ganz klassisch mit dem Siebdruckverfahren. Was macht für euch den Reiz aus?
Uns interessieren eigentlich alle Druckverfahren: Siebdruck, Letterpress natürlich, Riso, aber auch Offset ist nicht doof… Beim Siebdruck und im Letterpress geht es aber sehr stark ums handwerkliche, und das mögen wir: die Farben, der manuelle Druck, das Erleben des Vorgangs, vor allem das "selbst-machen-können". Aber auch das Verzocken, denn nicht allzu selten geht auch mal was daneben, dann heißt es: aufräumen und nochmal. Beim Drucken fängt es ja quasi erst an; mit dem Thema Papier ginge es dann weiter. Freunde würden sagen, wir sind einfach insgesamt ziemliche Nerds.
Lieber abstrakt oder konkret?
Das hängt vom Kontext ab. Aber auch davon, mit welchen Gedanken und Gefühlen der Tag startet.
Wie sieht ein Tag bei euch aus? Habt ihr Rituale?
Als Eltern mit Erstklässler-Schulkind geht's morgens in der Regel zumindest pünktlich los. Oder auch nicht, je nachdem… Nach dem gemeinsamen Frühstück fangen wir dann direkt mit den Aufgaben an, die wir an den Tagen zuvor festgelegt haben. Das klingt jetzt erstmal wenig sexy, die Struktur dahinter hilft aber ungemein dabei, an genügend Tagen freie Blöcke für kreatives Arbeiten zu schaffen.