Filterkaffee ist nicht nur purer Genuss, sondern vor allem echtes Handwerk. Auch wenn diese Zubereitungsweise im ersten Moment etwas – sagen wir – nostalgisch wirkt, erfreut sie sich seit geraumer Zeit großer Beliebtheit. Aus gutem Grund, denn ganz ehrlich – ihr verpasst was. Das Aroma der Bohne kommt beim „Pour-Over-Coffee“ ganz besonders intensiv und ausbalanciert zur Geltung. Und deine Experimentierfreude dabei nicht zu kurz. Du kannst nämlich jeden einzelnen Vorgang kontrollieren und beeinflussen. Ein paar Basics für die Zubereitung verraten wir dir hier. Los geht’s!
Der Mahlgrad
Der perfekte Kaffee beginnt bereits bei der Bohne, genauer gesagt bei ihrem Mahlgrad. Wichtig beim Filterkaffee ist, dass das Kaffeepulver möglichst homogen gemahlen wird. So kann das Aroma gleichmäßig aus der Bohne gelöst werden. Am besten eignet sich ein feiner bis mittlerer Mahlgrad – hier kannst du einfach ausprobieren, was dir am besten schmeckt. Dein bester Buddy: eine Mühle mit hochwertigem Kegelmahlwerk.
Das Wasser
Bis jetzt hast du immer kochendes Wasser verwendet? Versuchs mal mit einer Wassertemperatur von ca. 94 Grad. So schmeckt der Kaffee anschließend weder bitter noch sauer. Es gibt digitale Wasserkessel, die dir dein Wasser auf die perfekte Temperatur erhitzen. Du kannst aber auch das gekochte Wasser etwa eine Minute stehen lassen.
Der Filter
Spüle den Papier- oder Stofffilter vor Gebrauch mit kochendem Wasser durch. So öffnen sich seine Poren und du entfernst den leichten Eigengeschmack des Filters. Gleichzeitig können so noch mehr Aromen aus der Bohne extrahiert werden.
Das Verhältnis
Wir empfehlen dir beim Handfilter 32 g Kaffee auf 500 ml Wasser bzw. ein bis zwei Teelöffel Kaffeepulver pro Tasse zu verwenden. Eine Feinwaage hilft dir dabei, das Verhältnis optimal zu bestimmen. Aber auch hier gilt: Halte dich nicht unbedingt an Zahlen, sondern experimentiere ein wenig. Geschmäcker sind ja bekanntlich verschieden.
Das Aufbrühen
Jetzt gehts ans Eingemachte. Gebe die gemahlenen Kaffeebohnen in den feuchten Filter und bedecke sie vollständig mit heißem Wasser. Warte ungefähr 30 Sekunden. Jetzt beginnt das Blooming – also das Aufquellen des Kaffees. In dieser Phase entweichen Gase aus dem Kaffee und kleine Bläschen entstehen. Der Kaffee saugt sich mit Wasser voll und die Extraktion der feinen Aromen beginnt. Füge nun das restliche Wasser langsam und mit kreisenden Bewegungen hinzu. So wird verhindert, dass zu viele Bitterstoffe aus der Bohne herausgelöst werden. Der Kaffee wird aromatisch und mild. Und du hast einen schönen Slow-Down-Moment. Nach 3-4 Minuten dürfte der Kaffee fertigt sein.
Der Genuss
Zu guter Letzt: Filterkaffee sollte immer in vorgewärmten Tassen serviert werden. Denn so kühlt die Tasse nicht so schnell ab und dein Kaffee bleibt länger warm. Fülle sie dazu einfach kurz mit kochendem Wasser.
Jetzt ist es endlich soweit: Schließe deine Augen und genieße den Kaffee mit allen Sinnen!